STALAG VI A
                                                 STALAG VI A line
*


Inhalt
*
Vorwort
Hemer
STALAGs
STALAG VI a
Beschreibung
Westgef.& Polen
Sowjets
Statistik
Berichte
Personal
Arbeitseinsatz
Übergabe
Befreiung
Friedhöfe
Kaserne
Mahnmal
Entschädigung
Lagerplan
Literatur
Impressum
e-mail

8. März 2000

Screen design:
    Dr.H. Fritsch


1. Hemer - ein Kurzportrait

(Hemer im WWW)
Die westfälische Stadt Hemer zählt ca. 38.000 Einwohner und gehört, südöstlich des Ruhrgebietes etwa 30 km von der Großstadt Dortmund entfernt gelegen, zum Märkischen Kreis im Regierungsbezirk Arnsberg, der zum Land Nordrhein-Westfalen gehört. Die überregionale Verkehrsanbindung erfolgt durch die Autobahn A 46, die bei Hagen von der Sauerlandlinie nach Osten abzweigt und bei Hemer ihr derzeitiges Ausbauende hat sowie über die Bundesstraße 7 (Düsseldorf - Kassel).
Hemer ist in die reizvolle, waldreiche, von Tälern zergliederte Mittelgebirgslandschaft des nördlichen Sauerlandes eingebettet. Mehr als die Hälfte des 67,5 qkm umfassenden Stadtgebietes besteht aus Wald. Die höchste Erhebung der Stadt ist der Balver Wald mit 546 m, der tiefste Punkt liegt in der Bachniederung der Oese im Stadtteil Becke bei 160 m.
Hemer hat insbesondere im Bereich der Massenkalkzone östlich des Stadtzentrums sehenswerte Naturschönheiten zu bieten wie die Heinrichshöhle, eine Schauhöhle mit vollständigem Höhlenbärenskelett, das benachbarte Felsenmeer, eine in Deutschland einmalige, bizarre Felsenlandschaft oder das romantische Hönnetal mit seinen bis zu 60 m hohen, wild zerklüfteten Steilhängen und Klippen.
Auch das Hemeraner Heimatmuseum in einer restaurierten Jugendstilvilla ist einen Besuch wert. Architektonische Sehenswürdigkeiten sind vor allem die ehemaligen Adelssitze Haus Hemer und die Edelburg, beide in ihrer heutigen Form in den Jahren 1610-1614 erbaut, die Burg Klusenstein von 1353, die Deilinghofer Stephanus-Kirche aus dem 14. Jahrhundert, die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul von 1700, die Ebbergkirche von 1820, das alte Amtshaus (heute Musikschule) von 1908, die Sundwiger Mühle von 1810 und das Fabrikantenhaus von der Becke von 1796.
Archäologische Funde belegen, daß um 1250 v.Chr. bronzezeitliche Hirten und Bauern im Raum Hemer lebten. Im Jahre 1072 wurde Hemer als "Hademare" zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Seit Übernahme der Landesherrschaft durch die Grafen von der Mark im 13. Jahrhundert war Hemer Grenzort zum kurkölnischen Territorium, und es entstanden Burgen und Rittersitze zur Grenzsicherung. Allerdings waren damals lediglich kleine Streusiedlungen in bevorzugten Tallagen vorhanden, und ein dominierender zentraler Ort fehlte, so daß es nicht zu einer Befestigung Hemers kam. Im Laufe der Jahrhunderte wuchsen aus kleinbäuerlichen Flecken und Wohnplätzen nicht zuletzt unter dem Einfluß der frühen Industrialisierung kleine, in den Tälern aneinandergereihte Straßendörfer, die langgestreckte Siedlungsbereiche entstehen ließen.
Im Jahre 1614 kam Hemer durch Erbgang an Brandenburg; 1647 erhielt es eine eigene Gerichtsbarkeit.
Mit der Bildung des Amtes Hemer aus 14 Gemeinden erfolgte im Jahre 1841 der erste Schritt zur stufenweisen Entstehung einer verwaltungsmäßigen Einheit. Bei der ersten kommunalen Neugliederung im Jahre 1929 wurden die bedeutendsten Gemeinden Hemer, Sundwig und Westig zur Großgemeinde Hemer vereinigt, die 1936 die Stadtrechte erhielt. Zu der Zeit hatte die Stadt 14.237, das gesamte Amt Hemer 20.953 Einwohner.
Schon vor seiner Stadtwerdung bewarb sich Hemer mit viel Ehrgeiz darum, Wehrmachtsstandort zu werden. Man versprach sich davon eine Ankurbelung der Wirtschaft, aber auch einen entscheidenden Prestigegewinn im neuen nationalsozialistischen Staat. Dafür war man zu weitreichenden Zugeständnissen bereit und nahm zusätzliche Kosten für eine noch zu schaffende Infrastruktur und die Hergabe von großen Flächen in Kauf. Entsprechend groß waren denn auch die Erwartungen, die sich an die zukünftige Präsenz der Wehrmacht in Hemer knüpften. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges machte das alles zunichte.
1975 entstand aus der Zusammenlegung der Stadt Hemer mit den noch verbliebenen amtsangehörigen Gemeinden die neue Stadt Hemer in ihren heutigen Grenzen. Einen Entwicklungsschub bekam der Raum Hemer durch die bereits sehr früh einsetzende Industrialisierung. Vorhandene Bodenschätze wie Erze und Buntmetalle, die Wälder als Holz- und Energielieferanten und die Wasserkraft der Bäche bildeten die Grundlage für die Entstehung der bis heute wichtigen metallverarbeitenden Industrie. Herausragende Pionierleistungen auf wirtschaftlichem Gebiet waren u.a. die Gründung der ersten Papiermühle Westfalens in Westig im Jahre 1567, die erste Messingschmelze und Fingerhutsmühle in Sundwig 1712 und der Bau des ersten Hochofens in Westfalen im Jahre 1736.
Typische Erzeugnisse der Hemeraner Industrie sind u.a. Draht und Drahtwaren, Armaturen, Badausstattungen, Messinghalbzeug, Kunststoffteile und Spezialmaschinen.